Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde der vorpolitische Raum geschlossen: das zwanglose Beieinandersitzen im Café, der Austausch beim Sport, das spontane Gespräch an der Kinokasse, das Stammtischgespräch in der Lieblingskneipe, all das konnte so nicht mehr stattfinden. Durch den wöchentlichen Podcast „HIDLG“ wurde der Versuch unternommen, Teile des vorpolitischen Raums zu füllen und zum Nachdenken anzuregen. Dabei sollen politische Inhalte beiläufig und informell vermittelt, sowie mit persönlichen Erfahrungen und Lebensläufen verknüpft werden. Vorpolitische Bildung beginnt beim Prozess des Zuhörens, Nachdenkens und Sprechens. Wöchentlich stellen sich Nicola Speer und Timo Stockhorst unterschiedlichen Themen und lassen ihrem Vorwissen, ihren Erfahrungen und Assoziationen im Gespräch freien Lauf.
Ein assoziatives Gespräch kann aber meist nur der Anfang, der Einstieg in ein neues und komplexes Thema sein. Da nicht alles in seiner Komplexität und Kompliziertheit sofort erfasst und verstanden werden kann, wollen wir die eigene Wissenslücken und -grenzen durch Hinzulernen beseitigen. Aus diesem Grund laden Stockhorst und Speer in regelmäßig – unregelmäßigen Abständen kompetente Gesprächspartner:innen ein. Durch Fragen geleitet, sollen sie dabei helfen, bestimmte gesellschaftspolitisch relevante Themen zu vertiefen.
Wenn demokratisches Miteinander gelingen soll, braucht es andere Sichtweisen, Expertisen, Meinungen und Ideen; auch oder gerade dann, wenn der Zugang durch Einschränkungen im Analogen erschwert wird.